Wir leben in einer Gegend, in der die Grundstücke riesig und die Häuser darauf entsprechend groß sind. Viele ziehen in unser Dorf, weil sie Ruhe und Tiere haben möchten. Bei uns sind es die Collies und ab und an ihre Welpen, die unser Gelände unsicher machen.

Der neue Nachbar

Als ein neuer Besitzer in das Haus neben unserem einzog, stellte wir uns ihnen vor. Natürlich kam die Sprache schnell auf unsere beiden Colliedamen. Neugierig und aufgeschlossen, wie es ihre Art ist, beschnupperten sie den neuen Nachbarn.

„Was für schöne Tiere“, sagte er. „So einen möchte ich auch haben.“

Wir erzählten ihm, dass wir von Zeit zu Zeit Welpen haben. Er bekam glänzende Augen und wollte von uns das Versprechen, dass wir ihm einen Welpen geben. Als wir ihm die Preise für unsere Welpen nannten, kühlte das noch nicht entstandene nachbarschaftliche Verhältnis sofort wieder ab.

Ein junger Hund

Eine Woche später hatte er einen Collie-Welpen. Auf unsere Frage, wo er den denn so schnell herhätte, gab er uns zur Antwort, wir seien ja nur neidisch. Unsere Colliehündinnen durften den Kleinen nicht begrüßen. Nach kurzer Zeit war er auch uns gegenüber sehr abweisend. Wir ließen ihn in Ruhe.

Wir bekamen mit, dass er mit dem Rüden zu Ausstellungen fuhr. War er mit ihm im Garten, versuchte er mit Druck und harten Worten, den Junghund zu erziehen. Der Kleine tat uns leid.

Eines Morgens wurden wir von Hundegejaule geweckt. Der Collierüde stand im Garten und bellte. Sein Herrchen ließ ihn ab diesem Tag nicht mehr ins Haus. Nach einer Woche war es uns zu viel. Wir holten den Hund mithilfe des Dorfpolizisten zu uns. Als erstes brachten wir ihn zum Tierarzt. Der stellte eine beginnende Hüftgelenksdysplasie (HD) fest. Damit darf man nicht züchten. Der Hund war für den Nachbarn wertlos geworden.

Wir adoptierten den Rüden. Heute bewacht er unser Haus, auch gegen den Nachbarn. Seine HD wird mit Sport und Massagen behandelt. Er hat seinen Platz gefunden.